Von , Holger Luck

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Die Werbegemeinschaft „Wir für Laggenbeck“ (WfL) e.V. sucht einen neuen Vorsitzenden. Dringend und bisher ohne Erfolg. Auf der Mitgliederversammlung am Freitag bei Holtkamps Deele stellte sich Ulrich Hadasch, wie lange im Vorfeld angekündigt, nicht mehr zur Wahl. Die Diskussion um und die Suche nach einem geeigneten Nachfolger nahm in der Versammlung breiten Raum ein und blieb bis zum Ende ohne zufriedenstellendes Ergebnis. Auch die Auflösung des Vereins musste als Möglichkeit in Erwägung gezogen werden.

„Ich mache das noch ein Jahr – dann ist definitiv Schluss.“ Mit diesen Worten hatte sich Ulrich Hadasch während der Mitgliederversammlung 2023 noch einmal für das Amt zur Verfügung gestellt. Am Freitag widerstand er dann allen Bitten der rund 20 versammelten Mitglieder, noch ein weiteres Jahr dranzuhängen. „Ein Jahr weiter sieht die Situation auch nicht anders aus“, blieb er bei seinem Entschluss. Auf jeden Fall wolle er dem Verein aber weiterhin mit seiner Tatkraft erhalten bleiben und Aufgaben übernehmen, versicherte Hadasch.

Nachdem er von Stellvertreterin Elena Beermann mit einem Präsent aus dem Vorstand verabschiedet worden war, entspann sich eine zähe Diskussion um die Möglichkeiten, die der Verein nun hat. „Eigentlich gibt es nur zwei: Wir finden einen neuen Vorsitzenden oder lösen uns auf“, fand Ulrich Hadasch auch hier klare Worte.

Wenig überraschend wurde Option 1 unter den Mitgliedern favorisiert. Allerdings ohne dass jemand spontan bereit gewesen wäre, entsprechend Verantwortung zu übernehmen. Auch als die Möglichkeit einer doppelten oder sogar dreifachen Besetzung des Amtes ins Spiel gebracht wurde, kam es zu keiner Lösung.

Die Vereinssatzung erlaube eine Doppel- oder Dreifachspitze, betonte Hadasch und wies zudem darauf hin, wie viel Positives das Amt für seinen Inhaber mit sich bringe. In seinen zehn Jahren als Vorsitzender habe er zum Beispiel viele wertvolle Kontakte knüpfen können und sei oft sehr nah dran gewesen, wenn in der Stadt Entscheidungen getroffen wurden. Angesichts von so viel Werbung für das Amt arbeitete es in dem einen oder dem anderen Mitglied zwar sichtlich, am Ende blieb es aber bei der Vakanz auf dem wichtigsten Posten in der Werbegemeinschaft.

Blieb noch Option 2, also die Auflösung der Werbegemeinschaft. Mit diesem Gedanken mochte sich niemand wirklich anfreunden. Aus gutem Grund. Der WfL hat den Brückenort mit seinem Engagement in den vergangenen Jahren in vielfältiger Weise aufgewertet und damit eine Menge für die Laggenbecker, aber eben auch für die aktuell 60 Mitglieder (fast alle sind Geschäftsleute) geleistet.

Auch präsentiert sich die Werbegemeinschaft als Verein mit gut funktionierenden Strukturen. In eingespielten Teams werde engagiert und effektiv an verschiedenen Events und Aktionen gearbeitet, führte Vorstandsmitglied Gabriele Rotter-Brinkmann aus. „Bei uns bleibt bei weitem nicht alle Arbeit am Vorsitzenden hängen“, warb auch sie noch einmal um einen Kandidaten oder eine Kandidatin.

Mehr als schade wäre es, wenn als letzte Möglichkeit nur die Vereinsauflösung bliebe, so der Tenor der Versammlung. Zumal gerade das zurückliegende Jahr ein sehr erfolgreiches für den WfL war. Die Hauptveranstaltungen, Maifest und Martinimarkt, fanden jeweils sehr gute Resonanz. Auch finanziell war es ein gutes Jahr, wie der Kassenbericht von Melanie Brewe zeigte. Der Martinimarkt, der zuletzt mehr oder weniger tiefe Löcher in die Vereinskasse gerissen hatte, konnte 2023 durch entsprechende Sparmaßnahmen fast kostenneutral über die Bühne gehen.

Um nicht vorschnell die Flinte ins Korn zu werfen, beschlossen die WfL-Mitglieder, die endgültige Entscheidung über die Zukunft des Vereins auf eine außerordentliche Mitgliederversammlung zu vertagen. Diese soll am Montag, 13. Mai, stattfinden. Der Ort wird noch bekanntgegeben.

Bis auf Weiteres übernimmt Elena Beermann als stellvertretende Vorsitzende die Vereinsführung kommissarisch.